Matinee zur Stadtgeschichte
Sonntag, 21. September 2008, 11.15 Uhr
PZ Forum, Ecke Luisenstr./Poststr.
mit Olaf Schulze und Aude Einstein-Ascher
„Das Tagebuch meines Vaters, des Lehrers Fritzmartin Ascher“
Vortrag, Lesung und Interview mit Aude Einstein-Ascher
Begleitveranstaltung der Löblichen Singergesellschaft von 1501 zur Ausstellung
„Jüdisches Leben in Pforzheim“ im Stadtmuseum Pforzheim 20.7.-28.9.2008
Eintritt frei, Spende erwünscht
Professor Dr. Fritzmartin Ascher (1895-1975), wie so viele deutsche Juden Frontkämpfer im
Ersten Weltkrieg, war von 1927 bis zu seiner endgültigen Entlassung „in den vorzeitigen Ruhestand“
Ende 1935 Lehrer am Pforzheimer Hilda-Gymnasium.
Er überlebte die Schreckensjahre unter den Nationalsozialisten, u.a. weil er mit einer Schweizerin verheiratet war, in Mühlacker – zuletzt als Friedhofsgärtner, Totengräber und Straßenfeger.
Nach dem Zweiten Weltkrieg war er kurzzeitig Bürgermeister von Mühlacker und wurde 1948
Leiter des Albert-Schweitzer-Gymnasiums in Crailsheim. 1962 wurde er mit der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes erster Klasse geehrt.
1933 führte Fritzmartin Ascher Tagebuch und schildert darin anschaulich die Veränderungen in
seinem unmittelbaren Lebensumfeld und in der Stadt Pforzheim. Diese wichtige, zeitgeschichtliche
Quelle wird nun erstmals in Pforzheim vorgestellt.
Fritzmartin Aschers jüngere, 1930 in Pforzheim geborene Tochter Aude Einstein-Ascher hat das
Tagebuch transkribiert und wird in einem Live-Interview mit dem Historiker Olaf Schulze die Überlebensstationen der Familie Ascher nachzeichnen.