Literatur- und Musik-Matinee
Sonntag, 7. November 2010, 11.15 Uhr
PZ Forum, Ecke Luisenstr./Poststr.
„…zu lieben gemacht, zu leiden!“
Rezitation aus dem Lyrikwerk von Friedrich Hölderlin,
mit
Inés Zimmermann, Flöte und Prof. Dr. Claus Thomas, Rezitation
Mit einer thematischen Einstimmung zu Friedrich Hölderlin und seiner Zeit
durch Obermeister Claus Kuge
Dazu präsentieren wir eine Tages-Ausstellung im Foyer des PZ-Forum
mit Handpressendrucken und Linolschnitten von Axel Hertenstein
zu Hölderlins „Das fröhliche Leben“
Eintritt frei, Spende erwünscht
Johann Christian Friedrich Hölderlin wurde am 20. März 1770 in Lauffen am Neckar geboren
und verstarb am 7. Juni 1843 in Tübingen.
Hölderlin verdankt die deutsche Lyrik einen ihrer Höhepunkte, denn sein Werk nimmt bereits um
1800, der Zeit der Weimarer Klassik und der Frühromantik, eine unbestrittene Sonderstellung ein.
Zu seinen Lebzeiten galt Hölderlin als junger romantischer Melancholiker und bloßer Nachahmer
Schillers. Friedrich Schiller hat über ihn folgendes geschrieben: Hölderlin hat einen kleinen Roman, Hyperion … Er hat recht viel Genialisches, und ich hoffe auch noch einigen Einfluß darauf
zu haben … An Talent fehlt es ihm gar nicht, einmal in der literarischen Welt etwas rechtes
zu werden.
Zuerst sind Hölderlins Gedichte nach 1848 zunächst fast in Vergessenheit geraten, doch zu Beginn
des 20. Jahrhunderts wird er u.a. durch Stefan George wiederentdeckt. Obwohl Hölderlins hymnischer
Stil in der deutschen Literatur einmalig geblieben ist, hat seine kürzere und fragmentarischere Lyrik tiefgehenden Einfluss auf die deutsche Poesie von Stefan George, Georg Heym, Georg Trakl,
Paul Celan und Ingeborg Bachmann ausgeübt. Die Sprache ist ein großer Überfluß hat Hölderlin
selbst zur Dichtkunst kommentiert.
Heute ist vor allem Hölderlins Spätwerk aus der deutschsprachigen Literaturgeschichte nicht mehr wegzudenken.
Prof. Dr. Claus Thomas – Emeritus der Staatlichen Hochschule für Musik und Universität Freiburg.
Tätigkeiten in Praxis und Forschung an der Universität Heidelberg, als Konzert- und Oratoriensänger
vor allem im südwestdeutschen Raum, als Regisseur an Berufsbühnen und im Studiobereich. Mitarbeiter von Carl Orff und Dozent am Mozarteum Salzburg. Inhaber der großen Verdienstmedaille der Akademie Mozarteum. Weitere Lehrverpflichtungen an verschiedenen deutschen Hochschulen.
Tätigkeit als Rezitator mit Gastspielen im gesamten Bundesgebiet und im deutschsprachigen Ausland. Schwerpunkte Szenische Rezitationen aus dem Bühnenwerk von Carl Orff, Melodramen, Balladen und Lyrik verschiedener Stilarten und Epochen vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Seit 1991 wiederholte Auftritte als Rezitator bei Veranstaltungen der Internationalen Salzburg Association im Salzburger Festspielsommer.
Inès Zimmermann studierte Blockflöte und Traversflöte in Berlin, Amsterdam, Kopenhagen und Bologna. Mit der Aufführungspraxis der Alten Musik vertraut, bezieht ihre Programmgestaltung gerne zeitgenössische literarische Vorlagen mit ein und verknüpft die Sprache der Musik mit dem gesellschaftlichen Hintergrund der jeweiligen Epoche.
Neben ihren Soloauftritten in Deutschland und Skandinavien gibt sie Kurse, komponiert für ihre Schüler und schreibt Artikel für Fachzeitschriften.
Axel Herstenstein wurde 1937 in Pforzheim geboren, wo er auch heute noch lebt und arbeitet.
Nach dem Abitur 1957 studierte er 1958 bis 1963 Gebrauchsgraphik an der Akademie der
Bildenen Künste in Karlsruhe. 1967 gründete er die Harlekin-Presse, 1980 in Hertenstein-Presse umbenannt, in der er seither als Drucker und Illustrator in einer Person über 150 ausschließlich in Blei- oder Holzlettern auf handgeschöpftes Bütten – zumeist in der Handpresse – gedruckte bibliophile
Ausgaben literarischer Texte veröffentlichte, die heute weit über Deutschland hinaus bewundert und gesammelt werden. 1999 erhielt er den Förderpreis der Stadt Mainz für Buchkunst, den V.O.Stomps-Preis, zugesprochen.