LÖBLICHE SINGERGESELLSCHAFT
VON 1501
PFORZHEIM

 

Mittwoch, 10. November 2010, 17.30 Uhr
Führung Stolpersteine in der Stadt Pforzheim

(In Erinnerung an die Reichspogromnacht 10.11.1938)

mit Obermeister Claus Kuge

“Stolpersteine hier wohnte 1933-1945”
Ein Kunstprojekt für Europa
von Gunter Demnig

Treffpunkt Platz der Synagoge

Teilnahme frei, Spende erwünscht

In Koopereation mit der Privaten Pforzheimer Initiative Stolpersteine, der Stadt Pforzheim,
dem Stadtarchiv Pforzheim und dem Kommunalen Kino Pforzheim

Führung Stolpersteine

 

Filmaufführungen Stolperstein

STOLPERSTEIN Deutschland 2008
Regie: Dörte Franke – Mit Gunter Demnig – 73 Minuten
im Kommunalen Kino Pforzheim (KoKi)

Termine werden durch das KoKi und die Tagespresse rechtzeitig bekannt gegeben.

Eintrittspreise 6,00 Euro
mit KoKi-Karte 4,00 Euro

Pro verkaufter Eintrittskarte spendet das KoKi 1,- Euro an die Pforzheimer Initiative Stolpersteine

Die ersten 13 Stolpersteine wurden am 13. März 2008 verlegt


Stolperstein 1 Platz der Synagoge

Albert Eckstein,
geb. am 4. April 1891, Jude,
wohnte zuletzt im Gemeindehaus der Jüdischen Gemeinde Pforzheim,
am 22. Oktober 1940 nach Gurs und am 10. August 1942 nach Auschwitz deportiert,
für tot erklärt.

Stolperstein 2 Platz der Synagoge

Felicitas Eckstein, geb. Freudenberg,
geb. 26. November 1891, Jüdin,
wohnte zuletzt im Gemeindehaus der Jüdischen Gemeinde Pforzheim,
am 22. Oktober 1940 nach Gurs und am 10. August 1942 nach Auschwitz deportiert,
für tot erklärt.

Stolperstein 3 Platz der Synagoge

Lore Eckstein,
geb. 18. August 1921, Jüdin,
wohnte zuletzt im Gemeindehaus der Jüdischen Gemeinde Pforzheim,
am 22. Oktober 1940 nach Gurs deportiert,
verschollen.

Stolperstein 4 Platz der Synagoge

Martin Eckstein,
geb. 15. August 1929, Jude,
wohnte zuletzt im Gemeindehaus der Jüdischen Gemeinde Pforzheim,
am 22. Oktober 1940 nach Gurs deportiert.
Danach kam er in ein Kinderlager in Frankreich, aus dem er gerettet wurde;
lebte danach in New York/USA.

Stolperstein 5 Zerrennerstraße 29, vor VHS

Max Weißhaar,
geb. am 12. April 1895, Jude, Vertreter,
wohnte zuletzt in Pforzheim, Zerrennerstraße 33,
am 22. Oktober 1940 nach Gurs deportiert, am 21. Juni 1943 nach Drancy,
in Auschwitz gestorben.

Stolperstein 6 Baumstraße 4

Adolf Rothschild,
geb. am 19. Juni 1869, Jude, Uhrenfabrikant,
wohnte zuletzt in Pforzheim, Baumstraße 10,
am 22. Oktober 1940 nach Gurs deportiert,
verschollen.

Stolperstein 7 Schloßberg 11

Max Rödelsheimer,
geb. am 1. November 1884 in Baisingen, Jude, Fotograf,
wohnte zuletzt in Pforzheim, Schloßberg 11,
am 22. Oktober 1940 nach Gurs und am 6. August 1942 nach Auschwitz deportiert,
für tot erklärt.

Stolperstein 8 Leopoldstraße 11

Luise Neuburger, geborene Strauß,
geb. am 25. November 1864, Jüdin,
wohnte zuletzt in Pforzheim, Leopoldstraße 1,
am 22. Oktober 1940 nach Gurs deportiert,
dort am 21. Januar 1942 gestorben.

Stolperstein 9 Westliche Karl-Friedrich-Straße 53

Auguste Goldbaum,
geb. am 1. Juli 1854 in Pforzheim, Jüdin,
wohnte zuletzt in Pforzheim, Westliche Karl-Friedrich-Straße 53,
am 22. Oktober 1940 nach Gurs deportiert,
dort 1941 gestorben.

Stolperstein 10 Ebersteinstraße 18

Fred Josef,
Sohn eines Juden und einer Christin, geb. 18. Oktober 1911,
Apotheker in Pforzheim, Regimegegner, St. Georgs-Pfadfinder,
deportiert nach Auschwitz,
dort am 21. Oktober 1943 gestorben.

Stolperstein 11 Bleichstraße 84-86

Klara Müßle,
geborene Vogt, geb. am 12. April 1902 in Pforzheim, Zeugin Jehovas,
arbeitete zuletzt in einem Unternehmen im Haus Bleichstraße 84-86,
gestorben am 24. September 1942 in Auschwitz.

Stolperstein 12 Jahnstraße 10

Alexandra Ripalo,
geb. 13. Mai 1918, Zwangsarbeiterin aus der Ukraine,
wohnte zuletzt in Pforzheim, Jahnstraße 10,
gestorben am 20. Februar 1945 in Pforzheim an Tuberkulose.

Stolperstein 13 Zehnthofstraße 6

Eugen Weidle,
wohnte zuletzt Pforzheim, Große Gerbergasse 5, Regimegegner,
1936 auf der Flucht von Angehörigen der SA erschossen.

Diese Stolpersteine wurden am Donnerstag 28.05.2009 in Pforzheim verlegt


Stolperstein 14 Östliche Karl-Friedrich-Straße 51

Rosa Fleischer
geb. 4. Juni 1881, Jüdin,
wohnte zuletzt in Pforzheim, Östliche Karl-Friedrich-Straße 51,
am 22. Oktober 1940 nach Gurs, am 14. August 1942 nach Auschwitz deportiert,
verschollen.

Stolperstein 15 Östliche Karl-Friedrich-Straße 103

Isidor Lazarus Jeremias
geb. 26. Januar 1879, Jude, Stahlgraveur,
wohnte zuletzt in Pforzheim, Östliche Karl-Friedrich-Straße 103,
am 22. Oktober 1940 nach Gurs deportiert,
dort am 31. August 1941 gestorben.

Stolperstein 16 Erbprinzenstraße 104

Hirsch Goldberg
geb. 11. April 1889 Ichenhausen, Jude, Rabbiner,
wohnte zuletzt in Pforzheim, Erbprinzenstraße 104,
am 22. Oktober 1940 nach Gurs, am 16. August 1942 nach Auschwitz deportiert,
für tot erklärt.

Stolperstein 17 Erbprinzenstraße 30

Bertha Fetterer
geb. 6. März 1880, Jüdin, wohnte zuletzt in Pforzheim, Erbprinzenstraße 30,
am 22. Oktober 1940 nach Gurs, im August 1942 nach Auschwitz deportiert,
verschollen.

Stolperstein 18 Erbprinzenstraße 20

Setty Michelson geborene Kleemann,
geb. 7. August 1880, Jüdin,
wohnte zuletzt in Pforzheim, Erbprinzenstraße 20, Ehefrau von Otto Michelson,
am 22. Oktober 1940 nach Gurs, am 17. August 1942 nach Auschwitz deportiert,
dort gestorben.

Stolperstein 19 Erbprinzenstraße 20

Otto Michelson
geb. 8. November 1879, Jude,
wohnte zuletzt in Pforzheim, Erbprinzenstraße 20, Ehemann von Setty Michelson,
am 22. Oktober 1940 nach Gurs, dann nach Les Milles deportiert,
dort am 7. Dezember 1941 gestorben.

Stolperstein 20 Scharnhorststraße 11

Hertha Gottschalk geborene Wolff,
geb. 3. August 1900,
wohnte zuletzt in Pforzheim, Scharnhorststraße 11, Ehefrau von Fritz Gottschalk,
am 22. Oktober 1940 nach Gurs, 1942 nach Auschwitz deportiert,
dort 1942 ermordet.

Stolperstein 21 Scharnhorststraße 11

Fritz Gottschalk
geb. 6. Mai 1895 Berlin, Jude, Diplomingenieur,
wohnte zuletzt in Pforzheim, Scharnhorststraße 11, Ehemann von Hertha Gottschalk,
am 22. Oktober 1940 nach Gurs, am 16. September 1942 nach Auschwitz deportiert,
dort 1943 ermordet.

Stolperstein 22 Bertholdstraße 4

Amalie Nachmann, geborene Kahn,
geb. 17. Juli 1892, Jüdin,
wohnte zuletzt in Pforzheim, Bertholdstraße 4, Ehefrau von Ludwig Nachmann,
am 22. Oktober 1940 nach Gurs, dann ins Konzentrationslager Noé und
1942 nach Auschwitz deportiert,
für tot erklärt.

Stolperstein 23 Bertholdstraße 4

Ludwig Nachmann
(1887-1942), Jude, Fabrikant,
wohnte zuletzt in Pforzheim, Bertholdstraße 4, Ehemann von Amalie Nachmann,
am 22. Oktober 1940 nach Gurs, dann ins Konzentrationslager Noé deportiert,
dort am 2. März 1942 gestorben.

Stolperstein 24 Bertholdstraße 4

hier lebte Hedwig David
geb. 29. Juli 1893 in Eberbach, Jüdin, Hauptlehrerin, wohnte zuletzt in Pforzheim,
Bertholdstraße 4, am 22. Oktober 1940 nach Gurs, im August 1942 nach Auschwitz
deportiert, für tot erklärt.

Stolperstein 25 Zähringr Allee 41

Johanna Roth
geb. 28. Mai 1883, Jüdin,
wohnte zuletzt in Pforzheim, Zähringer Allee 41,
am 22. Oktober 1940 nach Gurs, am 10. August 1942 nach Auschwitz deportiert,
für tot erklärt.

Stolperstein 26 Kronprinzenstraße 30

Eva Katzenstein geborene Weinberg,
geb. 2. Dezember 1884 in Werther, Jüdin,
wohnte zuletzt in Pforzheim, Kronprinzenstraße 30, Mutter von Marianne Katzenstein,
am 22. Oktober 1940 nach Gurs, am 2. September 1942 nach Auschwitz deportiert,
´verschollen.

Stolperstein 27 Kronprinzenstraße 30

Marianne Katzenstein
geb. 30. Juni 1912 in Schwetzingen, Jüdin, Angestellte,
wohnte zuletzt in Pforzheim, Kronprinzenstraße 30, Tochter von Eva Katzenstein,
am 22. Oktober 1940 nach Gurs, am 2. September 1942 nach Auschwitz deportiert,
verschollen.

Stolperstein 28 Luisenstraße 62

Leopold Geller
geb. am 4. April 1884 in Maidan (Polen), Jude, Tabakwarenhändler,
wohnte zuletzt in Pforzheim, Luisenstraße 62,
am 22. Oktober 1940 nach Gurs, am 12. August 1942 nach Auschwitz deportiert,
für tot erklärt.

Stolperstein 29 Osterfeldstraße 33

Arnold Ginsberger
geb. 22. Dezember 1870 Frankfurt am Main, Jude, Fabrikant,
wohnte zuletzt in Pforzheim, Osterfeldstraße 33,
am 22. Oktober 1940 nach Gurs deportiert,
dort 1942 gestorben.

Stolperstein 30 Osterfeldschule

hier lehrte Hedwig David
geb. 29. Juli 1893 in Eberbach, Jüdin, Hauptlehrerin,
wohnte zuletzt in Pforzheim, Bertholdstraße 4,
am 22. Oktober 1940 nach Gurs, im August 1942 nach Auschwitz deportiert,
für tot erklärt.

Stolperstein 31 Jahnstraße 33

Louis Daube
geb. 27. April 1873, Jude,
wohnte zuletzt in Pforzheim, Jahnstraße 33,
am 22. Oktober 1940 nach Gurs deportiert,
dort gestorben.

Stolperstein 32 Obere Rodstraße 8

Klara Frank
geb. 18. Dezember 1885, Jüdin,
wohnte zuletzt in Pforzheim, Obere Rodstraße 8, Ehefrau von Isaak Frank,
am 22. Oktober 1940 nach Gurs, am 10. August 1942 nach Auschwitz deportiert,
verschollen.

Stolperstein 33 Pflügerstraße 36

Rudolf Seefeld
geb. 19. Oktober 1907, Jude, Tuchhändler,
wohnte zuletzt in Pforzheim, Pflügerstraße 36,
am 22. Oktober 1940 nach Gurs, dann am 26. August 1942 nach Auschwitz deportiert,
für tot erklärt.

Karte: Amtlicher Stadtplan der Stadt Pforzheim, Abdruck mit freundlicher Genehmigung der Stadt Pforzheim


Die Biografien und/oder Lebensdaten der Pforzheimer Opfer des Nationalsozialismus wurden für die Initiative Stolpersteine durch das Stadtarchiv Pforzheim recherchiert.


Nach oben

von links:
die beiden Obermeister Frank Hirschfeld und Claus Kuge und Oberbürgermeister
Gerd Hager vor dem Stolperstein, der in der Jahnstraße 33 an
Louis Daube erinnert.

von links: Dr. Heinz Reichert und Martin Schäfer von der Initiative Stolpersteine Pforzheim und der Rabbi der israelitischen Kultus-gemeinde Pforzheim beim gemeinschaftlichen Gebet
auf dem Platz der Synagoge

Ein Stolperstein in der Leopoldstraße 11 erinnert
an Luise Neuburger

Pforzheimer Opferstatistik

Aus Pforzheim wurden mehr als 1.000 Menschen Opfer der nationalsozialistischen Verfolgungspolitik, die weitaus meisten hiervon auf Grund ihres Judentums.

485 der bei der Volkszählung 1933 ermittelten 770 Pforzheimer Juden emigrierten bis 1940.

Im Rahmen der Deportation aller badischen und Pfälzer Juden am 22. Oktober 1940 wurden 195 Pforzheimerinnen und Pforzheimer im Alter zwischen zweieinhalb und 86 Jahren in das Lager Gurs in Südfrankreich verschleppt.

Mindestens 140 davon fanden in Gurs selbst oder in den Vernichtungslagern des Ostens den Tod.

Alleine in Ausschwitz wurden 78 Juden ermodertes.

Die Fakten wurden durch das Stadtarchiv Pforzheim recherchiert.

Der Kölner Künstler

Gunter Demnig

beim Verlegen von

Stolpersteinen

Die Paten

Stolperstein 1
Pate:
Israelitische Kultusgemeinde Pforzheim

Stolperstein 2
Pate:
Evangelische Kirche
in Pforzheim

Stolperstein 3
Pate:
Katholische Kirche
in Pforzheim

Stolperstein 4
Pate:
Adelheid Meyner, Pforzheim

Stolperstein 5
Pate:
Gemeinderatsfraktion
CDU Pforzheim

Stolperstein 6
Pate:
Gemeinderatsfraktion
SPD Pforzheim

Stolperstein 7
Pate:
Gemeinderatsfraktion
FDP Pforzheim

Stolperstein 8
Pate:
Gemeinderatsfraktion
Grüne Liste Pforzheim

Stolperstein 9
Pate:
Löbliche Singergesellschaft
von 1501 Pforzheim

Stolperstein 10
Pate:
Mitarbeiter des
Stadtarchiv Pforzheim

Stolperstein 11
Pate:
Naturfreunde,
Ortsgruppe Pforzheim

Stolperstein 12
Pate:
Dr. Ulrike Rein, Pforzheim

Stolperstein 13
Pate:
Christof Grosse, Pforzheim

Stolperstein 14
Pate:
Evangelische Kirche Pforzheim

Stolperstein 15
Pate: Katja Mast, MdB, Pforzheim

Stolperstein 16
Pate: Lebenshilfe Pforzheim-Enzkreis

Stolperstein 17
Pate: Konrad Winterhalder, Pforzheim

Stolperstein 18
Pate: Franzis + Josef
Kloz-Krewedl, Pforzheim

Stolperstein 19
Pate: Hanspeter Schütt, Pforzheim

Stolperstein 20
Pate: Annedore Wittum, Knittlingen

Stolperstein 21
Pate: Joachim Öschler, Langenargen

Stolperstein 22
Pate: Wolfgang Kirn, Pforzheim

Stolperstein 23
Pate: Günter Beck, Pforzheim

Stolperstein 24
Pate: DIE LINKE, Pforzheim

Stolperstein 25
Pate: Dr. Friedrich Katz, Engelsbrand

Stolperstein 26
Pate: Christa + Hans Mann, Pforzheim

Stolperstein 27
Pate: Abiturklasse , Theodor-Heuss-Gymnasium Pforzheim

Stolperstein 28
Pate: Margret + Dr. Heinz Reichert, Pforzheim

Stolperstein 29
Pate: Christel + Hermann Meyer, Pforzheim

Stolperstein 30
Pate: Lehrerkollegium Osterfeld-Realschule

Stolperstein 31
Pate: Sabine + Gert Hager, Pforzheim

Stolperstein 32
Pate: Dieter Scholl, Pforzheim

Stolperstein 33
Pate: Hans Rivoir, Pforzheim

Wir danken namentlich den weiteren Paten, Spendern
und Unterstützern:

Alois Amann
art and culture, Regina M. Fischer
Gerhard Brändle
Claus Kuge
Bernhard Layer
Gerhard Sonnet
Kurt Willy Triller
Kommunales Kino Pforzheim
Stadtarchiv der Stadt Pforzheim
Stadt Pforzheim
Pforzheimer Zeitung