Woche der Brüderlichkeit 9.16. März 2014

Montag, 10. März 2013, 19.30 Uhr
Stadtkirche Pforzheim, Werktagskirche
mit Kunsthistorikerin Krisztina Jütten

„Zwischen Calvinismus und Judentum – Rembrandts religiöse Bilder“

 

Rembrandt Harmenszoon van Rijn (1606-1669) gilt zu Recht als einer der bedeutendsten
niederländischen Maler und als eine der vielseitigsten Künstlerpersönlichkeiten des 17.Jahrhunderts,
sowohl als Maler wie auch als Radierer. Seine Kunst umfasst alle Gattungen der Zeit. In erster Linie
beschäftigten ihn jedoch biblische Inhalte und das Bildnis. Als genialer Künstler hat er in vielerlei Hinsicht
neue Maßstäbe gesetzt. In seinem Oeuvre nehmen Themen sowohl aus dem Alten als auch aus dem
Neuen Testament einen bedeutenden Platz ein. Rembrandts Darstellungen biblischer Szenen gehören
zu den Eindruckvollsten der Kunstgeschichte überhaupt. Sie repräsentieren einen radikalen Bruch mit
der ikonographischen Tradition. Im Gegensatz zu Rubens vermied er, religiöse Glorifizierung abzubilden
und konzentrierte sich mit großer Ausdruckskraft auf die Darstellung tiefer menschlicher Empfindungen.

Im 17.Jahrhundert flohen mehrere tausend Juden vor der spanischen Inquisition und Pogromen in
Mittel- und Osteuropa in die Niederlande, von denen sich die meisten in Amsterdam niederließen.
In seinen zahlreichen Judendarstellungen schuf Rembrandt – entgegen den antijüdischen Stereotypen
des Mittelalters – etwas Revolutionäres.

Der kunsthistorische Vortrag geht der Frage nach den Zusammenhängen zwischen der Bildtheorie
Rembrandts und der calvinistischen Bilderfeindlichkeit im Holland des späten 16. und des
17. Jahrhunderts nach.

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