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Mich lässt dieser Gedanke an den Tod in völliger
Ruhe, denn ich habe die feste Überzeugung, dass
unser Geist ein Wesen ist, ganz unzerstörbarer Natur;
es ist ein fortwirkendes, von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Es ist der Sonne ähnlich, die bloß unseren irdischen
Augen unterzugehen scheint, die aber eigentlich
nie untergeht, sondern unaufhörlich fortleuchtet
.

(Goethe zu Eckermann am 02.05.1824)

Diese Worte Goethes zu Eckermann erhielten viele Menschen – auch Singer – als Dank-
sagung von der Witwe des verehrten hochbetagten Ehrenbürgers Dr. Walter Witzenmann.
Er war jahrzehntelang auch Singer.
Wir gedenken ihm und den Verstorben im Berichtsjahr 2004.

Das irdische Jahr 2005 – als Reuchlinjahr in Pforzheim bezeichnet – hat gerade erst begonnen,
der Geist menschlicher Größe möge unaufhörlich fortleuchten.

„Neues Licht erstrahlt in und um die Schloßkirche“ – so begann der Jahresbericht im letzten
Jahr mit der Bitte viele Gespräche zu führen.

Dies ist uns gelungen. Die vielfältigen Kontakte, Vereinbarungen, Vorschläge und Bestätigungen,
welche mit dem Vorstand und dem Arbeitskreis Reuchlinjahr 2005 entstanden sind, ersehen Sie,
liebe Singer, liebe Gäste, im aufgelegten Jahresprogramm.

Gleich zu Anfang meines Rückblicks möchte ich allen Gesprächspartnern in und um Pforzheim
herzlich danken.

Wir sind für die Zukunft gut vorbereitet.

Heute sprechen auch beide Obermeister zu ihnen.

Zur heutigen Jahreshauptversammlung bei der wohl ältesten Bürgerinitiative Deutschlands darf
ich Sie alle sehr herzlich begrüßen:

Namentlich begrüßen möchte ich
– unseren Singer und Alt-Landrat Werner Burckhart
– Herrn Bundestagsabgeordneten und Singer Gunter Krichbaum
– den heutigen Referenten, Herrn Ersten Bürgermeister und Singer, Andreas Schütze und unseren Kulturbürgermeister und Singer Gert Hager
– den Bürgermeister der Stadt Ravensburg, unseren Singer Jörg Schmidt
– den ehemaligen ersten Bürgermeister der Stadt Sindelfingen, unseren Singer Michael Stotz
– den ehemaligen Kulturbürgermeister der Stadt Pforzheim, unseren Singer Hermann Kling
– den Präsidenten der Deutsch-Ungarischen Gesellschaft, unseren Singer Dr. Joachim Rösch
– den ersten Vorsitzenden der Freunde der Schloßkirche Pforzheim, unseren Singer Jürgen Wahner
– unseren CCP Hausherrn, Geschäftsführer und Singer Günter Ihlenfeld
– den Verkehrsdirektor der Stadt Pforzheim, unseren Singer Wolfgang Trautz
– den ehemaligen Stadtjugendring-Vorsitzenden, unseren Singer Helmut Metzger
– den Verleger des Verlags Regionalkultur, unseren Singer Reiner Schmidt
– den Autor des Flößerei-Buches “Wellenreiter”, unseren Singer Gottfried Zurbrügg
– den zweiten Vorsitzenden von Pforzheim Mitgestalten e.V. und Singer, Hans-Carl Gerstung
– ich grüße alle anwesenden Stadträte Pforzheims
und:
– den Chor „Tonart“, der unsere festliche Versammlung musikalisch begleitet und ihre
Dirigentin Sigrun Stütz sowie die Managerin Etla Breyer-König
– ich begrüße alle Gäste und die Vertreter/innen der Medien.

Alle Gäste und Singer darf ich an dieser Stelle herzlich grüßen von:
– unserem Singer, Minister Stefan Mappus, der heute leider durch einen anderen Termin verhindert ist.
– Oberbürgermeisterin Christel Augenstein, die ebenfalls durch einen anderen Termin verhindert ist.

Wir gratulieren Landrat Karl Röckinger zu seinem heutigen Geburtstag und wünschen ihm eine
schöne Feier und respektieren, dass er deshalb heute nicht anwesend sein kann. Er lässt alle
Anwesenden herzlich grüßen.

Viele angesprochene Punkte aus den letzten Berichtsjahren sind vollendet worden oder werden im kommenden Jahr vollendet.

Wir haben uns zur besseren Beschilderung am Kappelhof geäußert.

Das Schloßkirchenareal war uns wichtig.

Das entstehende Reuchlinkolleg kann bei unserer nachempfunden Reise: „Philipp Melanchthon
besucht seinen Onkel Johannes Reuchlin in Pforzheim „ im Oktober wahrgenommen werden.

Wir werden mit „Pro Synagoge“ drei Tage vor dem Bezug der Synagoge an der Simmlerstraße
im November eine Matinee im Foyer des Stadttheaters veranstalten.

Durch das Zusammenwirken von „Pforzheim Mitgestalten“ und dem Verkehrsverein ist
der Pforzheimer Bürgerschaft die Aufarbeitung ihrer Geschichte bewusst gemacht worden.
Das heißt sich neu und immer wieder – auch unter dem Jahr dem
Schicksalstag 23. Februar 1945
zu stellen.
Die moderne Stadt und die geschichtlichen Ereignisse gehören zusammen.

Heute sagen wir:
Das Modell der zerstörten Stadt gehört in einen medial ausgestalteten Raum in die Innenstadt!
Unser wiederholter Vorschlag ist der Ausstellungsraum unter dem Ratssaal:im Pavillon! Hier
steht zentral ein repräsentativer Raum im Herzen der Stadt, den man besser nutzen könnte.

Das Beispiel dieser Art ist in der Stadt Würzburg zu sehen, welche ebenfalls in Schutt und
Asche lag.

So kann die immer aufkommenden Frage:
Wie war das damals? – diese Zerstörung und der Wiederaufbau der Stadt Pforzheim bis heute!

Damit ist auch der geistige Bezug zu den Stelen auf dem Wallberg und zu seiner dauerhaft
lebendigen Bedeutung hergestellt.

Das Modell sehen Sie im Vorraum unseres Saales.

Wir danken und beglückwünschen den neu gewählten Gemeinderat, der nach bald 60 Jahren
des Ringens um eine mahnende, deutliche und bleibende Dokumentation seine Zustimmung
gegeben hat.

Beeindruckend war für uns auf der Tribüne des Ratsaals die Worte von Frau Augenstein:
Nicht für uns entscheiden wir heute, sondern für die nachfolgende Generation!

Versöhnung und Mut zur Zukunft sind zwei wichtige Komponenten zur Weiterentwicklung
unserer bürgerlichen Gesellschaft.

„Gegen das Vergessen“ heißt auch – das Kennenlernen des Schicksals anderer Städte.
So fahren wir im September das zweite Mal nach Dresden und werden von der Versöhnungs-
arbeit der dortigen Nagelkreuzgruppe hören und den gelungenen vollständigen Wiederaufbau
der Dresdener Frauenkirche bewundern.

Wir stehen auch in Verbindung zu den Pforzheimer evangelischen Gemeinden in Huchenfeld
und an der Stadtkirche, welche sich dem Gedanken des Nagelkreuzes von Coventry anschlossen.

In seiner 3. Sitzung am 14. Juli 2004 in der Landschaftsstube unter dem Dach des Archivturmes
hat der Vorstand beschlossen, den
Band II „Pforzheim zur Zeit Reuchlins“ herauszubringen. Er wird Ihnen nachher von Claus Kuge vorgestellt.

Wir haben auch dafür um Ihre Spendenfreudigkeit gebeten und tun dies heute und hiermit wieder.

In Anbetracht der schwierigen Kassenlage der öffentlichen Hand und unserer Stadt Pforzheim im Besonderen haben wir wie immer keine Bitte an den Gemeinderat gestellt.

So ist in heutiger Zeit die Legitimation unserer Gesellschaft erneut bestätigt.

Leider konnte der Appell der Löblichen gemeinsam mit Pforzheim Mitgestalten an den
Pforzheimer Gemeinderat nicht bewirken den Gewölbebogen einer Brücke im Gelände des
ehemaligen Eisenhammerwerkes Benckiser offen zu erhalten.

Wir möchten die Frage stellen:
Wann wird wieder ein stadtgeschichtlicher Wettbewerb ausgeschrieben?

Dieser könnte sich auch der Aufgabe unterziehen, welche Möglichkeiten der Integration hatten ausländische Kinder und deren Eltern bisher und welche bestehen in der Zukunft?

Bei nahezu 20 % Mitbürgern anderer Nationen sollten auch die geschichtlichen Entwicklungen
unserer Stadt in all ihren Facetten der wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Belange nahe
gebracht werden.

Wir sehen darin auch eine aktuelle Aufgabe um sogenannte Paralellgesellschaften gar nicht
entstehen zu lassen.

Unser Motto:
Lebe ich in Pforzheim – kenne ich seine Geschichte?

Bereits am 6.1.1999 forderten wir die …
– Zitat: – „ausländischen Mitbürger stärker in die stadtgeschichtlichen und heimatkundlichen Dokumentationen einzubinden, damit sie so tiefer Wurzeln in ihrer zweiten bzw. neuen Heimat
schlagen können.“

Wir bitten deshalb die Verantwortlichen im Gemeinderat und in der Verwaltung darauf zu achten,
dass auch in den alten Stadtteilen Wohlfühlecken und ein Wohlfühlcharakter erhalten oder
behalten bleiben.

Wir appellieren an alle Hausbesitzer sowie an den Haus- und Grundbesitzerverein in Verbindung
mit den regionalen Geldinstituten um eine Verschönerung und um eine gute Koordinierung bei der Instandsetzung vieler Häuser zusammenzuwirken.
Es gibt viele und gute Beispiele.
Wir bieten eine Begehung mit den Amtsleitern an!

Pforzheim muss sauber werden! Wir haben gemeinsam mit Pforzheim Mitgestalten am
Hebelgymnasium einen Schülerwettbewerbs zum Thema Sauberkeit durchgeführt. Sie haben
es in der Presse verfolgen können.
Wir wünschen uns, dass alle Schulen in Pforzheim diesem Beispiel folgen.

Sorge macht uns weiterhin der langwierige Prozess bis das gesamte Bahnhofsareal sein
modernes Gesicht erhält.
Wir hoffen, dass der Umbau bald von der südlichen Nordstadtbrücke bis zur Bahnhofstraße
verwirklicht wird, damit die effektive Koordinierung von Schiene, Bus, Straße und Fußgänger
dort auch ein schönes Gesicht bekommt.

Wir gratulieren zur gelungenen Renovierung der Fassade des Hauses Schloßkeller.

Frage:
Wer ist für die Verwahrlosung des früheren Hotel Ruf verantwortlich??

Vieles ist uns im vergangenen Jahr gelungen, oft im Stillen – manches auch über die Medien
veröffentlicht worden.

Erstmals wurde im Bericht 1997 die Öffnung der markgräflichen Gruft in der Schloßkirche
angemahnt. Briefe von seiten der Michaelsgemeinde und der Singergesellschaft haben bisher
noch kein Ergebnis gebracht. Leider.

Nach Meinung unseres Singers, dem Schloßkirchenpfarrer Bruno Dörzenbach, könne sich
im Reuchlinjahr eine Bewegung der bisherigen starren Haltung in Salem abzeichnen.

Ein zartes Pflänzlein ist im November gestartet worden.
Auch wir sind Partner des
„Lokalen Bündnisses für Familien“
unter der Schirmherrschaft der Stadt Pforzheim und des Bundesfamilien-Ministeriums.

Sie, liebe Singer, Gäste und Mitbürger/innen können seit März 2004 unsere Gesellschaft
im „Internet“ besuchen.
Es waren bis Mitte Dezember über 93.000 !! visits. Von Brasilien, USA, Australien und
ganz Europa erreichen uns Besucher.

Hier muss unser Obermeister Claus Kuge und seine Mitarbeiter für seine Arbeit erwähnt werden.
In Net-Archive finden Sie Geschichte und Geschichten aus Pforzheim und der Region.
Zeitgemäß im Informatikstil des 21. Jahrhunderts.
Vielen herzlichen Dank!

Besuchen Sie uns auch im Reuchlinjahr, lassen Sie es sich bei einem guten Tropfen Reuchlinwein
von „Unterm König“ – aus Sternenfels-Diefenbach wohlergehen.

Begegnung und Gespräche waren und sind wichtig.

So haben wir einen Nachmittag mit den Stadtführerinnen durchgeführt.
Die Aussprache sollte ein Dank an ihre Arbeit sein und auf die vielen Möglichkeiten in diesem
Jahr hinweisen die Singergesellschaft bei den vielen Gästen der Stadt im Munde zu führen.

Unser reichhaltiges Programm beinhaltet 30 Veranstaltungen:
„Mit Reuchlin auf Zeitreise“ oder „der lebendige Geist zu Beginn der Neuzeit“ soll
Pforzheim stärken

„Reuchlin. Die Goldstadt und der Humanismus“ mögen bürgerschaftlichem Miteinander
Erfolge bringen. Neben den wichtigen kulturellen stadtgeschichtlichen Matineen zum Verständnis
von Reuchlin und seiner Zeit der Reformation und des Humanismus möchten wir breitenpoluläre
Angebote besonders herausheben:

1. Das Konzert am 23. April mit dem Süddeutschen Kammerorchester unter der Leitung von
Sebastian Tewinkel und der renommierten Pianistin Professor Eliane Rodrigues aus Belgien.

2. Das Spektakel am 22. und 23. Juli im Schloßpark: „Essen, Trinken und Tanzen“ zur
Zeit Reuchlins. Ausgestaltet von den Lehrerinnen und Schülerinnen der Johanna-Wittum-Schule.

3. Höhepunkte im 4. Quartal des Reuchlinjahres sind am 15. Oktober „Melanchthon besucht
seinen Onkel in Pforzheim“ und unsere Veranstaltung zum Brötzinger Samstag!

Hiermit stellt sich die Frage in wie weit es gelingt eine Verbindung von Pforzheim zu Bretten
herzustellen.
Schließlich wurde im letzten Jahr dort die Europäische Akademie eingerichtet.

Welche Möglichkeiten ergeben sich und welche Aufgaben werden nach Vollendung des
Reuchlinkollegs darin erfüllt?

Eine weitere Frage möchten wir stellen:
Wie kann der Stiftergedanke in Pforzheim nochmals verstärkt werden? Baden-Württemberg
wird auch als Stifterland bezeichnet.

Und – nochmals unsere Anregung vom letzten Jahr: Die Schaffung eines Johannes Reuchlin
Stipendium unter der Prämisse des Humanismus zur Auslobung für Menschen bis 30 Jahre. Möglicherweise finanziert von den Pforzheimer Geldinstituten.

Auch das Römerjahr 2005 haben wir nicht vergessen. In Zusammenarbeit mit dem Kulturamt
der Stadt Pforzheim veranstalten wir 2 Matineen zur römischen Kultur im Kappelhof.

Ich komme zum Schluss:
Weit über 1.000 Besucher und Besucherinnen haben unsere Angebote der Löblichen
Singer vor Ort angenommen.
Die Fahrt nach Olympia konnte nicht begonnen werden, dafür waren wir sieben Tage in unserer Partnerstadt Vicenza und wurden dort herzlich empfangen und sehr gut betreut. Dabei entstand der Wunsch 2007 wieder nach St. Maur du Fossés zu reisen. Bereits 2006 wird gewünscht wieder
die dann 800 Jahre alte Stadt Dresden zu besuchen.

Ich darf nun allen im Namen des Vorstandes, Ihnen und Ihren Familien, den Sängern und
Musikern, dem Referenten hier im Saal und allen daheim das Beste, Gesundheit und
Wohlergehen im persönlich und beruflichen Bereich wünschen.

Vielen Dank!
(Es gilt das gesprochene Wort!)

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