rief der langjährige Oberbürgermeister Dr. Johann Peter Brandenburg drei Jahre nach der
Bombennacht vom 23. Februar 1945 seinen Mitbürgern zu.
Am 3. März in diesem Jahr ist sein 30. Todestag und vor 60 Jahren war er der erste frei
gewählte Oberbürgermeister.
„Sehen wir Pforzheim – heute“ dann ist das Gebot der Stunde, dass wir in vielen Bereichen
näher zusammenrücken müssen.
Zitate aus Presseorganen:
– Die Welt der Erwachsenen hat sich zum Schlechten gewendet.
– Heranwachsende Menschen brauchen Vorbilder, die im Wesentlichen auch das leben,
was sie als Ethik (Moral) und Erziehungsgut vor sich hertragen.
– Mit Nachdruck muss an der Eingliederung in die Gesellschaft gearbeitet werden, dies ist
durchaus auch Verpflichtung für die Migranten.
– In Pforzheim leben 17 % Menschen anderer nationaler Herkunft und 14 % Bürger aus
den GUS-Staaten. Sie bringen andere Kulturen, Sprachen und Religionen mit.
Begrüßung:
– Singer Gunther Kriechbaum MdB
– Singer Dr. Hans-Ulrich Rülke, MdL
– Singer Gert Hager, Bürgermeister der Stadt Pforzheim
– Gemeinderäte der Stadt Pforzheim
– Landrat Karl Röckinger, der als Gast den Vortrag hält
– Vertreter der Presse
– besonders Singer und Verleger der PZ Albert Esslinger-Kiefer
Anlässlich unseres 500-jährigen Jubiläums 2001 hatten wir drei Wünsche ausgesprochen.
Die Gruft unter dem Chor der Schlosskirche ist im abgelaufenen 506 Singerjahr zugänglich
gemacht worden. Erbprinz Bernhard von Baden war anwesend.
Die Einweihung der Synagoge war beeindruckend und das jüdische Leben kann wieder wachsen.
Die erste Vorstandssitzung in diesem Jahr wird in der Synagoge stattfinden.
Der dritte Wunsch ist im Werden. Das Reuchlinkolleg soll am 22. September eingeweiht werden.
Es darf dann aber kein Museum sein, sondern ein Ort der „Begegnung mit dem Humanismus
früher und heute“.
Es werden Themen anstehen, sich mit den Religionen, der Sprachen und Kulturen auseinander-
zusetzen. Diese Themen sollten im Wechsel in einem Jahresprogramm erfahrbar gemacht werden.
Unser diesjähriger Matineebeitrag zum Humanismus sind zwei Vorträge im Herbst, abgehalten
durch Herrn Dr. Dörner und Herrn Dall’Asta von der Reuchlinforschungsstelle.
Die Zeit Reuchlins und der Humanisten lebendig machen bleibt eine Daueraufgabe.
So veranstalten wir wieder einen
Melanchthonritt
Thema: Philipp Melanchthon lernt im „neuen“ Reuchlinkolleg. Brettener Gruppen, die Pforzheimer
Reiter und gewandtete Bürger werden über den Katharinentaler Hof über die Nordstadt im Schlosskirchenpark einziehen.
Bis dahin sollte dann im ganzen Land Klarheit darüber herrschen, dass die Handschriften nicht
verkäuflich sind und in der Landesbibliothek in Karlsruhe bleiben.
– Klein und fein, aber das Reuchlinkolleg muss ausstrahlen als reicher Faktor für die moderne
Stadt, die sich ihrer bewegten Geschichte bewusst ist.
Die Löbliche wird weiterhin ihren Beitrag leisten und die Abläufe in der 2. Sitzung dieses Jahres
mit dem städtischen Denkmalpfleger Dr. Timm ansprechen.
Auf dem Weg vom Reuchlinkolleg zum Reuchlinmuseum haben wir die Wanderrouten Westweg, Mittelweg, Ostweg. Sie führen auch am Goldschmiedeweg vorbei.
In diesem Areal sollte sich ein „Reuchlin-Platz“ finden lassen. Der Name unseres großen
Humanisten sollte zurück in die Innenstadt.
Neben der Reise – dem Melanchthonritt – in die Geschichte und den partnerschaftlichen Reisen
jedes Jahr blicken wir in die Zukunft.
Im Jahr 2008 wird zum ersten Mal von der Löblichen Singergesellschaft ein
Pforzheimer Humanismuspreis für junge Menschen (bis 30 Jahre)
ausgelobt. Die Vorbereitungen werden bereits getroffen.
Es ist an der Zeit das Zusammenrücken der Stadtgemeinschaft und der Region zu forcieren.
Die 22 Millionen Euro, welche die Stadt den freien Trägern in diesem Jahr zur Verfügung stellt
bietet sicherlich die Chance in einem gewissen Turnus von 2 oder 3 Jahren einen jungen Menschen
oder eine Gruppe in einer entsprechenden Rahmenveranstaltung auszuloben.
2008 sind 60 Jahre vergangen, als am 10. Dezember die Uno-Vollversammlung die Erklärung
der Menschenrechte verabschiedete.
90 Jahre sind dann vergangen, als der 1. Weltkrieg am 9. November beendet wurde.
70 Jahre sind vergangen, nachdem das dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte seinen
Lauf mit der Reichsprogrammnacht nahm.
Die Öffnung der Mauer – ebenfalls am 9. November ist für den Frieden in Europa sinngebend.
Im abgelaufenen Singerjahr besuchten wir zum zweiten Mal die Partnerregion Györ –
Moson – Sopron. Ein freundlicher Empfang war uns gewiss.
In Kapovar konnten wir die neue Fabrikhalle der Firma Provertha besichtigen.
Die Kunst-Kultur-Genuss-Reise war ein voller Erfolg, nachdem wir in Dresden-Prag-Brünn
und Bratislava die kunstgeschichtlichen Zeugen und die wirtschaftliche positive Entwicklung
erfuhren.
Nach 12 Jahren werden wir in diesem Jahr wieder die Partnerstadt St. Maur-des Fossés
besuchen. Neben kunsthistorischen Schätzen Frankreichs begegnen wir am Abschlusstag in La Bresse noch lebende frühere Zwangsarbeiter, welche auch am 23. Februar in Pforzheim durchlitten.
Eine Kranzniederlegung ist ebenfalls vorgesehen.
Die Ost-West-Verbindung von Deutschland im geeinten Europa erleben wir zum ersten Mal
bei der Reise im Mai/Juni nach Südpolen.
Mislovice und Tschentstochau sind die Partner- und befreundeten Städte, die uns den Weg in
die Zukunft weisen.
Auschwitz und Krönungsstadt Krakau lassen uns die Verpflichtung erkennen, die Geschichte
nicht zu vergessen.
Deshalb ist uns die Weiterentwicklung des Gedenktages 23. Februar sehr wichtig.
In einer Vorbereitungsgruppe konnten wir Obermeister unsere Überlegungen einbringen. Die Zusammenarbeit mit Bürgermeister und Singer Gert Hager möchte ich hier betonen. I
ch verweise auf unseren Matineesonntag am 4. März mit Dr. Groh vom Stadtarchiv.
Weitere Gespräche gab es zum Thema „saubere Stadt“. Herausgekommen nach drei Sitzungen
ist der neue Aktionsplan der Technischen Dienste. Er hat seine Früchte gebracht.
Die City ist sauber, die Ordnungsdienste haben mehr Kompetenz und Durchsetzungsvermögen
erhalten.
Nur – uns Gesprächspartnern zusammen mit Pforzheim Mitgestalten ist der zweite Schritt
für das kommende Jahr wichtig.
„Sauber bleiben“ – das Signet auf den blauen Müllbehältern muss jetzt auch in der Oststadt,
der Nordstadt etc. gelten.
Wir hatten ein umfassenderes Konzept für öffentliche Einrichtungen aller Art – natürlich auch
für die Schulen und deren Umfeld.
Gut Ding will Weile haben!
Vielleicht lässt sich die Ausschmückung der Stadt durch den Ansatz von Bürgermeister Uhlig
wieder einen Sommer lang die florale Stadt auszurufen mit dem Ziel nach mehr Sauberkeit zu
erreichen verbinden.
Wir wollen mit einem Blumenbeet dabei sein. Der Ort wird noch bestimmt.
Heute sehen wir ein Kleinformat hier im Raum.
Damit bin ich bei einem lange gehegten Wunsch oder Bitte an die Verantwortlichen.
Stadtmarketing und Wirtschaftsförderung wollen ja stärker und effektiver werden, deshalb:
Die Verbesserung des Flairs in der Innenstadt kann mit einem
Gestaltungswettbewerb
erreicht werden.
Kriterien liegen auf der Hand
– Fassaden – Eingänge – Reklame – Straßenquerschnitte – Parkieren – Begrünung –
ganze Stadtquartiere sollten in Augenschein genommen werden.
Die Kraft des Einzelnen sollte gebündelt werden Hausbesitzer und Mieter aller sozialen
Schichten in der Innenstadt und in den Stadtteilbereichen sollten auf gleicher Augenhöhe
zusammenwirken.
Die soziale Stadt – sanierungsbedürftige Stadtteile – wie die Au I, Au II und KF reichen
nicht aus, um den Bürger nicht abwandern zu lassen und der Gettoisierung entgegenzuwirken.
Die alteingesessenen und hinzugezogenen Bewohner Pforzheims brauchen noch mehr
Orientierung, um die Entwicklung der letzten Jahrzehnte zu begreifen und um mitzumachen wie es weitergeht.
Wann kommt der Überblick über sämtliche Museen – das Museumskonzept, wozu auch das
Museum gegen das Vergessen – DDR-Museum
gehört. (Gründungsmitglied des Vereins!)
In der Einwohner- und Ausländerbehörde gehört die Unterrichtung des Neubürgers über
die kulturellen Möglichkeiten zur Standardaufgabe-
Ein Amtsleiter sprach es richtig aus:
Wir bieten Premium aber nur 5 + x% nehmen das Angebot wahr.
Finden wir die Zuwanderer (Bürger) in unsren Vereinen, bei den städtischen Veranstaltungen?
Auch bei uns gibt es sie nicht.
Außer der Verkehrsplanung sollte das Bevölkerungsinteresse bzw. –desinteresse ergründet
werden – es ist vielleicht ein Gebot der Zukunft.
Da wir uns als eine der ältesten Bürgerinitiative nennen dürfen, möchte ich schon mal die
Finger in diese Situationsschilderung legen.
Der Gemeinderat bat die Verwaltung bei den Haushaltsberatungen darüber um Auskunft,
wie es tatsächlich um die Armut in unserer Stadt bestellt ist und hatte bei dieser Frage insbesondere
auch die Zahl der Obdachlosen im Visier.
Vesperkirche, Tafeln in der Oststadt und in Brötzinger, jetzt dann die Suppenküche 3 Mal in der Woche sind ja alarmierende Zeichen.
Dazu gehört auch die Anfrage von uns Singern – da unsere Gesellschaft ja aus der Zeit der
Pest entstanden ist – wie steht es um die anonymen Bestattungen – um ihre Zahl und Ausführungen.
Bürgerschaftliches Engagement ohne Ende!
Deshalb rufe ich nochmals auf um Finanzierungen mit der Stadt zusammen zu erreichen:
Stiftungen sind das bürgerschaftliche Engagement des 21. Jahrhunderts – auch hier in Pforzheim.
Die Überalterung kann auch die Entstehung von Schenkungen in Stiftungen bewirken, um den angesammelten Reichtum, den es in der Goldstadt sicherlich auch gibt, für die Zukunft wirken
zu lassen.
Kaufkraft binden – ist das neue Schlagwort.
Kleine Kreisläufe in der Stadt und der Region halten – setze ich dagegen.
Zur Ansiedlung von Lutz-Neubert nimmt traditionsgemäß ein Obermeister nicht Stellung, aber
ich habe im vergangenen Jahr an die Verpflichtung der Hauseigentümer appelliert.
Mit Bürgermeister Uhlig haben wir ein Stadtquartier behandelt und mit Eigentümern einen
Abend bestritten. Die Aufgabe aller Stadtquartiere attraktiv zu halten bleibt richtig.
Die innere und äußere Gestaltung des Stadtarchivs ist gelungen, also weiter so in diesem Bereich
der Nordstadt.
Der Wunsch an das Stadtarchiv wird erfüllt.
– Ein neues aktuelles inhaltsreiches Straßenverzeichnis wird aufgelegt, in dem Erklärungen
abgegeben und geschichtliche Hintergründe beleuchtet werden.
Die Löbliche ist als Institution dem neu gegründeten Verein zur Förderung des Stadtarchivs
beigetreten – der Dornröschenschlaf ist beendet.
Seit langem besteht die Möglichkeit eine
Sammlung über Ferdinand Oechsle
zu erhalten. Die Vorbereitungen werden getroffen.
Seit Jahren bieten wir Stadtteilbegehungen an, welche bis auf die Oststadtbegehung vor
Jahren alle im Internet erlebt werden können.
In diesem Jahr sind wir am 8. Juli nachmittags in Dillweißenstein. Hier sei dem Büro CKK!
(OM Claus Kuge) und seinen Mitarbeitern herzlich gedankt für die gute Qualität unseres
Internetauftritts.
Genossenschaftliches Bauen war deshalb ein weiteres Thema in einer bestens besuchten Matinee.
Das bürgerschaftliche Engagement verbindet sich somit mit dem genossenschaftlichen Handeln.
In diesem Sinne nochmals unser Appell an alle:
Arbeiten wir alle daran, dass das Stadtbild im Großen wie im Kleinen verschönert wird.
Schlechte Beispiele sind immer noch der Bahnhofsplatz, das Haus Pfeiffer in der Zerrennerstraße
oder das Areal hinter der früheren Degussa u.a.
Die Leo-Uhr schlägt uns, jeden Tag aufs Neue die Stunde, nur gemeinsam kann die Goldstadt
nach vorne gebracht werden.
Wenn die Schmuckwelten und das Schmuckmuseum zur Vermarktung antreten so meinen wir,
dass alles was in Pforzheim kulturell geschieht von einer zentralen Steuerungsstelle gepflegt wird,
dann gibt es auch langfristige Vorgehen und weniger Kollisionen – und alle haben ein gemeinsames
Portal.
Das Schlossbergzentrum ist in die Jahre gekommen. Der verstorbene Architekt Äckerle hat
unterhalb der Schlosskirche neue Architektur geschaffen.
Das Innenleben wird durch die Arbeit des CVJM verantwortet.
Jetzt stehen Reparaturen und neue Konzeptionen an. Der freie Träger übernimmt eine wichtige Integrationsaufgabe für junge Menschen
Unser Angebot:
Das Schlossbergzentrum für junge Bürger! Singer helfen !
Zusammen mit unserem Vorstandsmitglied und 2. Vorsitzenden des CVJM Wolfram Kienzle
können Singer helfen. Handwerker, Architekten, praktische Menschen arbeiten mit öffentlichen
Stellen und finden einen Weg die Sanierung zu schultern. Wir möchten Wert legen, dass die jungen
Leute eingebunden werden und ihre Eltern ebenfalls zur Seite stehen.
In weiterer Gemeinsamkeit führten uns die „Römer“.
Ihre Zeugnisse haben wir – die städtischen Stellen und das Landratsamt – in hervorragender Zusammenarbeit erfasst.
Innerhalb eines halben Jahres wurde der (gezeigte) Flyer erstellt und kann in vielfältiger Weise
benutzt werden (Dank an Landrat Karl Röckinger)
Ihre Anwesenheit und die Bereitschaft am heutigen Tag ihres Geburtstag zu uns zu sprechen
ehrt uns alle sehr.
Ich wünsche Ihnen allen ein gutes neues Jahr, viel Gesundheit, Viel Begegnungen innerhalb
und außerhalb der Angebote der Singergesellschaft.
Vielen Dank und einen angenehmen Verlauf unserer Jahreshauptversammlung.
Gute Wünsche für das Jahr 2007 werden ausgesprochen.
Vielen Dank!
(Es gilt das gesprochene Wort!)
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